Tel Aviv

Reisebereicht Tel Aviv. Ein subjektiver Bericht über eine Woche in der Weissen Stadt. Yoga Essen und Strand…lest hier meine Erfahrungen.

Eine Woche Tel Aviv …da wollte ich immer schon mal hin und diesen Oktober habe ich meinen Plan umgesetzt.

Am Shabbat in Tel Aviv ankommen heißt gleich mal die volle Breite der Transportkosten abzubekommen – 45,-Euro statt 13,50 Schekel was dann auch nur 3,50 Euro gewesen wären…darauf kann ich mich dann auch schon mal für die Rückreise einstellen.

Trotzdem freue ich mich riesig auf die nächsten Tage. Das Wetter ist hervorragend und der Plan für die kommende Woche ist: Yoga üben, essen, entspannen und ganz einfach das Flair der Stadt genießen. Ich habe folgende Studios, Cafés und Restaurants ausprobiert.

Yoga in Tel Aviv

Mit sieben Locations und weit mehr als 300 Klassen wöchentlich ist Studio Naim das größte seiner Art in Tel Aviv. Auf dem Plan stehen Yogaklassen von Acro, Ashtanga über Iyengar bis Vinyasa, aber auch Pilates, Barre, Modern Dance, TRX und andere Dinge.

  1. Location: Studio Naim – Shimon Hatsadik 18, Yafo

Von meinem wunderschönen Hotel (Casa Nova) bin ich am Dienstagmorgen in das Handwerkerviertel in Yafo (israelische Bezeichnung für Jaffa) in 10 Minuten, um bei Adam Harel eine Vinyasa-Flow Klasse zu besuchen.

Das Studio liegt in einem für dieses Viertel typischen niedrigen Steingebäude, innen simpel und im shabby chic ausgestaltet. Ich bin die einzige Touristin und Adam spricht während der Klasse größtenteils Englisch.

Puh – ganz schön anspruchsvoll – ich bin in der recht fortgeschrittenen Klasse gut gefordert, die Temperatur von immerhin schon 25 Grad tut ihr übriges. Adam, hat einen Hintergrund in Ashtanga- und Anusara-Yoga hat, er ist ein erfahrener Lehrer. Seine Hinweise sind durchdacht und er gibt wunderbare Beispiele und zeigt uns detailliert was er meint.

Zum Abschluss der Stunde üben wir Pranayama. Nach der Anstrengung macht mich das ganz leicht und ich schwebe. Als Adam sagt “Turn on the Soundsystem in your Pelvis, feel the Energy going up and down” das lässt mich schmunzeln – mein Mula Bandha fühlt sich angesprochen und ich kann Energie tanken.

  1. Location: Studio Naim – Derech Shlomo 46, Tel Aviv

Acro-Yoga ABC bei Liya Mairson

Gleich mal vorweg – eine fantastische Stunde. Eine Acrobatic Yoga Stunde richtig für Anfänger geht Liya auf die kleine Frauengruppe mit 6 Teilnehmerinnen ein. Zu Beginn gibt es eine kleine Vorstellungsrunde – damit die Hemmungen abgebaut werden- denn beim Acro-Yoga gibt es ja viel Körperkontakt zu bis dahin fremden. Sehr einfühlsam und absolut verständlich zeigt Liya allen Teilnehmerinnen wie es tatsächlich geht. Wir gehen nach mehr als 90 Minuten beseelt und happy über das was wir “geschafft” haben nach Hause.

  1. Location: Rothschild Boulevard 4

Eine Feldenkrais Stunde mit Hadas Antman. Die Stunde fokussiert sich auf den Bewegungsablauf beim Gehen. Hintergrund dieser nach Mosche Feldenkrais benannten Methode ist, durch wiederholtes übern von “kleinen” unterteilten Bewegungsabläufen den Körper und das Gehirn zu trainieren. Anstrengend und entspannend zugleich. Die Entspannung kommt bei mir, weil ich mich sehr darauf konzentrieren musste – nur meinen Unterschenkel vom abgehobenen Bein in Seitenlage vor und zurück zu bewegen. Ohne dabei die Hüfte oder den Fuß mitzubewegen. Eine wirklich simple Bewegung möchte man meinen die dann aber doch ganz schön schnell ziemlich anstrengend wird. Ich bin heilfroh über den Seitenwechsel.

  1. Location: Mendele 9, Tel Aviv

YinYoga mit Shir Kerman. Auch diese Stunde ist für eine entspannende, restaurative Yoga-Klasse herausfordernd. Die Ausstattung des Studios ist spartanisch und die Bolster und Blöcke sind – na ja – nicht wirklich einladend. Es ist eine sehr volle Klasse – das mag den “wenigen” Kontakt zwischen Lehrerin und Schülern begründen. Hier hätte ich mir mehr Wärme im Umgang gewünscht.

Mehr Info: Auf der Naim Website: http://www.naim.org.il/en/

Preis: 70 Shekel für eine DropIn-Klasse (ca. 17,50 €). Es gibt auch ein Touristenpaket, das vier Klassen zum Preis von derzeit 190 NIS.

Für meine letzte Klasse in Tel Aviv hätte ich mir Vinyasa bei Yafo Yoga ausgesucht. Es befindet sich in einem versteckten Mini-Steingebäude in der Altstdadt – leider kommt es dazu nicht, weil …. auswärts auf einem Retreat ist. Er schreibt mir später per E-Mail – netter Kontakt – vielleicht klappt es ja bei meinem nächsten Besuch.

Diese Liste ist keinesfalls vollständig – nicht nur in Sachen Yoga – hat Tel Aviv viel mehr zu bieten als ich in einer Woche testen konnte.

Cafés:

Florentine 10: https://www.facebook.com/florentin.ten/

Cafe, Bar und Restaurant – wir waren am Nachmittag und am Abend da – sehr hippes Viertel und Volk – die Preise sind hoch – wie überall in Tel Aviv – aber es gibt Happy Hours und auch Weißbier. Das Essen schmeckt sehr gut und die Portionen sind üppig.

Cafe Suzanna: http://www.suzana.rest-e.co.il/

Ganz in der Nähe des Suzanna Delall Dance Centers – seht dazu das Foto mit den hübschen Tutu die als Sonnendach für den Platz vor dem Center verwendet werden. Hier im Cafe kann könnt ihr auf eine tollen Terrasse schön schattig wunderbare Leckereien genießen. Ich habe eine traditionell gefüllte Teigtasche mit Aubergine, Tomate und Ziegenkäse hatte – ein echtes Lunch mit Eistee. Das Cafe liegt am Ende der Shabazi Street – hier gibt es schöne kleine Läden mit allerhand Dingen – hier lassen sich lokales Design und Kreatives shoppen.

Cafe Sheinkin 17

In der gleichnamigen Straße – Hausnummer 17. Ich habe mir meinen Frühstücks-Hunger aufgehoben und bestelle mir hier endlich Shashuka. So wie auf dem Bild unten sieht es leider nicht aus – weil die Eier – eher Rühreier sind – aber es schmeckt sehr gut Ich möchte mir unbedingt eine Shashuka Gewürzmischung vom Markt mit nach Hause zu nehmen um dann noch einmal selbst dieses israelische Nationalessen nachzukochen und an meine Zeit in Tel Aviv zu denken.

The Old Man and the Sea 

Dieses Lokal – im Hafen von Jaffa – ist eine Klasse für sich und ihr könnt den Empfehlungen absolut vertrauen. Es ist auf vielen Seiten mit Geheimtipps für Tel Aviv gelistet. Tatsächlich ist es aber im Hafen von Jaffa und trotz der mehr als 50 Tische – bildet sich manchmal eine Schlange und man muss ein wenig warten – bevor man einen Platz bekommt. Warum – dass wird Euch klar nachdem die Vorspeisen kommen – die sind obligatorisch hier. Es ist nicht sicher, dass du danach noch einen Hauptgang schaffst – aber der macht sich ja vielleicht auch gut als Picknick am Strand am nächsten Tag. Bei mir war das der Fall – die Lamm Koteletts habe ich mir kurzerhand einpacken lassen – der Ober war voll des Verständnisses.

Ein weiteres Lokal – bisschen weiter am Kai entlang ist das Fisherman (hier als Link auf die Tripavisor Site – da die Original Website nur auf Hebräisch exisitiert) – und hier gibt es eine koschere Variante etwas ab um die Ecke und am Ende des Kais die normale – ebenfalls mit Aussicht und Tischen im Hafen. Hier war ich vorsichtiger und habe gleich mal nur Al a Cart die Vorspeise bestellt und dann noch einen Catch oft he Day – an dem Tag einen Wolfsbarsch gegessen – wirklich gut. Die musikalische Untermalung kam vom Container – einem Restaurant/ Bar das zwischen den beiden Lokalen liegt – sicherlich auch einen Versuch wert – was ich gesehen habe sah verlockend aus.

M25 in Shuk Ha Carmel – Achtung hier der Tipp für Carnivore!

Eine kleine Seitengasse des äußerst betriebsamen Marktes in Tel Aviv – an Shabbat – das musst du gesehen haben. Ich habe Glück und muss gar nicht warten um einen Tisch zu bekommen –das ist sehr sehr selten. Hier gibt es Fleisch – vom Feinsten! Die Gäste sitzen an kleinen provisorischen Tischen – direkt in der Küche und im Anbau. Von der Bar nebenan gibt es Musik. Die mindestens 8 Köche bereiten vor deinen Augen Shawarma, Kebab, Steaks etc. zu und als Beilage gibt es Tomatensalat und Brot.

Abu Hassan

Eine Legende hinter dünnen Schiebefenstern – fernab vom touristischen Stadtzentrum von Jaffa – das ist Abu Hassan – Hummus at it’s best… es gibt unzählige Beiträge über dieses kleine “Lokal” das nur Mittags geöffnet ist. Ich habe mir Hummus scharf an den Strand mitgenommen und wurde nicht enttäuscht – cremig aber nicht ölig und sogar noch ein bisschen warm mit fluffigem Pide- einfach ein Gedicht. Check it out : https://www.youtube.com/watch?v=dP3ujl0S8uk

Markt – Carmel

Der Carmel Markt ist der größte Obst- und Gemüsemarkt in Tel Aviv. Es gibt auch Gewürze, Halva und Kaffee. Ich habe mein Shashuka Gewürz hier gekauft. Köche namhafter Restaurants in Tel Aviv decken sich hier mit lokalen Erzeugnissen ein, einige von ihnen sind in unmittelbarer Umgebung des Carmel Markts. Wer von der Allenby Straße kommt, muss sich erstmal zwischen Kleidungs- und Schuhständen durcharbeiten, vorbei an Blumen, um zu den farben- und duftenden Lebensmitteln zu gelangen. Ich war in der Woche mehrmals auf dem Markt und am Samstag – hatte ich den Eindruck es geht besonders turbulent zu. Alle gehen einkaufen, essen und wollen sich amüsieren – das Leben ist leicht – sogar noch ein bisschen mehr als sonst.

Rumkommen in der Stadt

Das geht am leichtesten mit den grünen Fahrrädern die es in der ganzen Stadt auszuleihen gibt. Ihr müsst euch online registrieren und eine Kreditkarte hinterlegen. An den Terminals der Stationen identifiziert ihr euch dann mit dieser Kreditkarte und leiht euch ein Fahrrad. Die ersten 30 Minuten sind gratis – dann kostet eine halbe Stunde 1 Schekel. Es gibt auch eine App dazu die sehr hilfreich ist – um Stationen zu finden und sie dient als Navigation.

Auch noch wichtig: Ihr solltet Euch gleich zu beginn eine Telefonkarte kaufen  – gibt es für 1 oder 2 Wochen (80 Schekel)- mit Flat für Telefon und Internet… damit seit Ihr dann absolut gerüstet.

Meine Woche in Tel Aviv ist wie im Flug vergangen Trotzdem konnte ich Vieles entdecken. Essen, üben, Strand-Entspannung und Musik. In Jaffa auf dem Hauptplatz direkt an der Kirche gibt es Abends oft Live-Auftritte – da ist für jeden etwas dabei. Tel Aviv, ich werde wiederkommen. Israel selbst ist ja im Übrigen auch ein sehr kleines Land, ungefähr so groß wie das Bundesland Hessen. Mit dem Bus kann man wunderbar herumreisen und sich Jerusalem, das Tote Meer, den See Genezaret und Co. ansehen. Bei all den politischen Spannungen, die in dem Land herrschen, sollte man vorher auf jeden Fall ein wenig Recherche betreiben. Ich habe mich aber auf diesem Trip nie unsicher gefühlt.

Essen in Israel: Was bedeutet „kosher“ und „kosher style“ und wie kommen Veganer durch?

In kurz: Alles, was vegan ist, ist koscher (außer es wird auf nicht-koscheren Tellern serviert, aber ich will mich nicht zu sehr in Details verlieren). Nicht alles was koscher ist, ist vegan. Die grundsätzlichste Regel der jüdischen Reinheitsgebote bezüglich Essen ist, Milch und Fleisch zu trennen. Schalentiere und Meeresfrüchte sind dabei genauso tabu wie Schwein. Fisch und Ei zählen als „parve“, also neutral, und können zu allem gegessen werden. In der Konsequenz sind die allermeisten Beilagen, Salate und Brote parve, meistens sogar vegan, ohne unsichtbare Milchprodukte.

Lokale in Tel Aviv sind nicht unbedingt streng koscher, aber viele kochen und servieren doch „kosher style“ – und im Allgemeinen herrscht großer Respekt und ein gesteigertes Bewusstsein für verschiedene Ernährungsweisen. Für Leute, die sich vegan ernähren, ist es also sehr einfach, etwas zu essen zu finden.

Bitte beachte, dass die Preisangaben (Stand: Oktober 2018) hier nach meinem besten Wissen recherchiert sind, ich aber keine Garantie dafür übernehmen kann.